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Wenn unser Organismus aus der Balance kommt
Geschätzte Lesedauer: 4 Min.
Das immer höhere Tempo und die ständig steigenden Belastungen unserer modernen Gesellschaft führen auf Dauer zu Stress, Anspannung, Ruhelosigkeit und Nervosität. Verantwortlich dafür ist das vegetative Nervensystem. Es steuert eine Vielzahl von Körperfunktionen, ohne dass wir darauf direkten Einfluss nehmen können. Sind wir gestresst, wird das vegetative Nervensystem aktiviert und schüttet bestimmte Hormone aus. Wir sind in Alarmbereitschaft und können Höchstleistungen vollbringen. Bei dauerhaftem Stress ohne Erholungspausen reiht sich aber eine Aktivierungsphase an die nächste. Die Folge: Der wichtige Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung fällt aus und unser Organismus kommt aus der Balance. Dieses fehlende Gleichgewicht führt auf Dauer zu innerer Unruhe.
Innere Unruhe bezeichnet einen Zustand gesteigerter psychischer und physischer Aktivität. Dieser Spannungszustand ist durch Nervosität und eine ständige Anspannung im Körper gekennzeichnet. Der Begriff der inneren Unruhe kann nicht klar von Nervosität abgegrenzt werden, weshalb beide Begriffe meist synonym verwendet werden. Innere Unruhe führt neben einer extremen Anspannung oft auch zu Ängsten und Stress oder Schlafstörungen.
Innere Unruhe hat verschiedenste Ursachen. Ein hektischer Lebensstil aber auch Grunderkrankungen, die vor allem die Schilddrüse oder den Kreislauf betreffen, können verantwortlich für nervöse Unruhe sein:
Stress und Leistungsdruck
Probleme in der Paar-Beziehung oder Streit in der Familie
Medikamenteneinnahme
Sorgen und Existenzängste
Wichtige Ereignisse wie Hochzeit, Umzug oder Familienfeste
Suchterkrankungen
Depressionen
Prüfungen, Vorstellungsgespräche oder Lampenfieber
Starker Schlafmangel
Grunderkrankungen, wie Unterzuckerung
Kreislaufstörungen
Hormonschwankungen
Funktionelle Herzbeschwerden
Ständiger Lärm
Leidet man an innerer Unruhe, lässt die natürliche Gelassenheit nach, man wird reizbarer und neigt zu heftigen emotionalen Ausbrüchen. Bei innerer Unruhe sind folgende Symptome typisch:
Hält die innere Unruhe über einen längeren Zeitraum an, können noch weitere Symptome hinzukommen:
Schwindel
Konzentrationsstörungen
Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen
Verdauungsprobleme
Geschwächtes Immunsystem
Herzrhythmusstörungen
Ängste
Schlafstörungen
Die Überregung bei innerer Unruhe führt abends oft zu Ein- oder Durchschlafstörungen. Sie sorgt dafür, dass unser Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet, unsere Muskeln sich anspannen, unsere Gedanken kreisen und wir nicht zur Ruhe finden. So führt innere Unruhe zur Schlafstörung und die Schlafstörung zur Erschöpfung. Um diesen Kreis zu durchbrechen, muss der Schlafrhythmus wieder ins Gleichgewicht gelangen. Nicht selten geht nervöse Unruhe auch mit dem Restless-Legs-Syndrom einher, bei dem nachts ein unangenehmer Bewegungsdrang in den Beinen auftritt.
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Möchten Sie innere Unruhe behandeln, sollten Sie den Auslöser der Spannungszustände kennen. Je nach Ursache kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden in Frage. Wenn die innere Unruhe nicht auf einer Grunderkrankung beruht, können Sie selbst einiges dagegen tun:
Eine bewährte Entspannungstechnik gegen innere Unruhe und Nervosität ist Autogenes Training. Es trägt dazu bei, in Stresssituationen wieder zur Ruhe zu gelangen und hilft beim Einschlafen. Durch bestimmte Übungshaltungen lockern sich unsere Muskeln und unsere Durchblutung wird gefördert. Der Fokus liegt ganz auf dem eigenen Körper, sodass abschweifende Gedanken vorüberziehen.
Hilfe bei nervöser Unruhe versprechen auch pflanzliche Mittel. Bewährte Heilpflanzen wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse haben eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Sie werden gerne als Tee zubereitet, Entspannungsbädern zugegeben oder als ätherische Öle bei Einreibungen aufgetragen.
Druckpunktmassagen (Druck-Akupunktur) können innere Unruhe lindern. Werden bestimmte Körperpunkte stimuliert, lösen sich Energieblockaden. Das sanfte Drücken mit den Fingern hilft, sich zu entspannen und Stress zu vertreiben. Dasselbe gilt für regelmäßige Bewegung, wie Walken, Radfahren oder Yoga. Beim Sport setzen wir Glückshormone (Endorphine) frei, die Stresshormone (z.B. Cortisol) bekämpfen und unsere Stimmung heben. Bewegung hat zudem eine entspannende Wirkung auf das vegetative Nervensystem und kann neben unserem Schlaf auch die Regenerations- und Konzentrationsfähigkeit verbessern.
Diese Mittel zur Selbsthilfe haben ihre Grenzen. Wenn die innere Unruhe über einen längeren Zeitraum besteht, sich nicht bessert oder sich sogar verschlimmert, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.
Es ist wichtig, den Körper in stressigen Phasen zu beruhigen. Mit unseren Tipps zur Selbsthilfe bei innerer Unruhe sind Sie entspannter im Alltag und können die Anspannung lösen.
Ruhephasen, beispielsweise mit Entspannungstechniken, lösen ständige Anspannung im Körper.
Überfordern Sie sich nicht selbst, um innerliche Unruhe zu vermeiden.
Setzen Sie sich realistische Ziele.
Sehen Sie Veränderungen nicht als Bedrohung.
Halten Sie sich nicht an Problemen auf.
Nehmen Sie nicht alles persönlich.
Schieben Sie Unwichtiges und somit auch nervöse Unruhe beiseite.
Äußern Sie Ihre Wünsche.
Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden.
Gehen Sie immer vom Positiven aus.
Fühlen Sie sich nicht für alles verantwortlich.
Versuchen Sie bei innerer Unruhe ruhig und gelassen zu bleiben.
Ab und zu innerlich unruhig zu sein, ist vollkommen normal. Die innere Unruhe hält in der Regel nur so lange an, wie die belastende Situation dauert. Danach legt sie sich wieder. Häufig sind die Ursachen also harmlos. Doch wenn innere Unruhe als Dauerzustand vorherrscht, kann sie gefährlich werden. Ein Arztbesuch ist auch unvermeidlich, wenn Maßnahmen der Selbsthilfe nicht wirken oder, wenn weitere Beschwerden (wie Schmerzen im Brustkorb oder Herzrasen) die Nervosität begleiten. Behandeln Sie die ständige Anspannung im Körper dann nicht, kann diese ernsthafte Erkrankungen hervorrufen, wie Burnout oder Depressionen.
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Beruflicher und privater Stress sowie seelische Belastungen sind eine der häufigsten Ursachen für Schlafstörungen oder gar Schlaflosigkeit.
Schlafstörungen treten häufig auch im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen auf oder können sie sogar auslösen.
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