Innere Unruhe

Wenn unser Organismus aus der Balance kommt

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Das immer höhere Tempo und die ständig steigenden Belastungen unserer modernen Gesellschaft führen auf Dauer zu Stress, Anspannung, Ruhelosigkeit und Nervosität. Verantwortlich dafür ist das vegetative Nervensystem. Es steuert eine Vielzahl von Körperfunktionen, ohne dass wir darauf direkten Einfluss nehmen können. Sind wir gestresst, wird das vegetative Nervensystem aktiviert und schüttet bestimmte Hormone aus. Wir sind in Alarmbereitschaft und können Höchstleistungen vollbringen. Bei dauerhaftem Stress ohne Erholungspausen reiht sich aber eine Aktivierungsphase an die nächste. Die Folge: Der wichtige Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung fällt aus und unser Organismus kommt aus der Balance. Dieses fehlende Gleichgewicht führt auf Dauer zu innerer Unruhe.

Was ist innere Unruhe?

Innere Unruhe bezeichnet einen Zustand gesteigerter psychischer und physischer Aktivität. Dieser Spannungszustand ist durch Nervosität und eine ständige Anspannung im Körper gekennzeichnet. Der Begriff der inneren Unruhe kann nicht klar von Nervosität abgegrenzt werden, weshalb beide Begriffe meist synonym verwendet werden. Innere Unruhe führt neben einer extremen Anspannung oft auch zu Ängsten und Stress oder Schlafstörungen.

Innere Unruhe: Ursachen & Symptome

Innere Unruhe hat verschiedenste Ursachen. Ein hektischer Lebensstil aber auch Grunderkrankungen, die vor allem die Schilddrüse oder den Kreislauf betreffen, können verantwortlich für nervöse Unruhe sein:

Innere Unruhe
  • Stress und Leistungsdruck

  • Probleme in der Paar-Beziehung oder Streit in der Familie

  • Medikamenteneinnahme

  • Sorgen und Existenzängste

  • Wichtige Ereignisse wie Hochzeit, Umzug oder Familienfeste

  • Suchterkrankungen

  • Depressionen

  • Prüfungen, Vorstellungsgespräche oder Lampenfieber

  • Starker Schlafmangel

  • Grunderkrankungen, wie Unterzuckerung

  • Kreislaufstörungen

  • Hormonschwankungen

  • Funktionelle Herzbeschwerden

  • Ständiger Lärm

Leidet man an innerer Unruhe, lässt die natürliche Gelassenheit nach, man wird reizbarer und neigt zu heftigen emotionalen Ausbrüchen. Bei innerer Unruhe sind folgende Symptome typisch:

Symptome psychischer Art Symptome physischer Art
  • Gereiztheit
  • Ruhelosigkeit
  • Erschöpfung
  • Verstimmungen
  • Nachlassende Leistungsfähigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Wechselnde Gedankengänge
  • Unerklärlicher Bewegungsdrang
  • Anspannung
  • Zitternde Hände
  • Herzrasen
  • Auf- und Abgehen
  • Augen- und Muskelzucken
  • Schnelle Bewegung der Augen
  • Schweißausbrüche
  • Gehetztes Verhalten
  • Geänderte Körpersprache mit ausladenden Gesten
  • Höhere Stimme und schnelleres Sprechen

Hält die innere Unruhe über einen längeren Zeitraum an, können noch weitere Symptome hinzukommen:

Innere Unruhe
  • Schwindel

  • Konzentrationsstörungen

  • Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen

  • Verdauungsprobleme

  • Geschwächtes Immunsystem

  • Herzrhythmusstörungen

  • Ängste

  • Depressionen

  • Schlafstörungen

Schlafstörungen und innere Unruhe

Die Überregung bei innerer Unruhe führt abends oft zu Ein- oder Durchschlafstörungen. Sie sorgt dafür, dass unser Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet, unsere Muskeln sich anspannen, unsere Gedanken kreisen und wir nicht zur Ruhe finden. So führt innere Unruhe zur Schlafstörung und die Schlafstörung zur Erschöpfung. Um diesen Kreis zu durchbrechen, muss der Schlafrhythmus wieder ins Gleichgewicht gelangen. Nicht selten geht nervöse Unruhe auch mit dem Restless-Legs-Syndrom einher, bei dem nachts ein unangenehmer Bewegungsdrang in den Beinen auftritt.

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Innere Unruhe – was tun?

Möchten Sie innere Unruhe behandeln, sollten Sie den Auslöser der Spannungszustände kennen. Je nach Ursache kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden in Frage. Wenn die innere Unruhe nicht auf einer Grunderkrankung beruht, können Sie selbst einiges dagegen tun:

  • Entspannungstechniken, wie Autogenes Training
  • Pflanzliche Mittel mit Baldrian, Passionsblume oder Hopfen
  • Druckpunktmassagen
  • Regelmäßige moderate Bewegung, z.B. Walken oder Yoga

Eine bewährte Entspannungstechnik gegen innere Unruhe und Nervosität ist Autogenes Training. Es trägt dazu bei, in Stresssituationen wieder zur Ruhe zu gelangen und hilft beim Einschlafen. Durch bestimmte Übungshaltungen lockern sich unsere Muskeln und unsere Durchblutung wird gefördert. Der Fokus liegt ganz auf dem eigenen Körper, sodass abschweifende Gedanken vorüberziehen.

Hilfe bei nervöser Unruhe versprechen auch pflanzliche Mittel. Bewährte Heilpflanzen wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse haben eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Sie werden gerne als Tee zubereitet, Entspannungsbädern zugegeben oder als ätherische Öle bei Einreibungen aufgetragen.

Druckpunktmassagen (Druck-Akupunktur) können innere Unruhe lindern. Werden bestimmte Körperpunkte stimuliert, lösen sich Energieblockaden. Das sanfte Drücken mit den Fingern hilft, sich zu entspannen und Stress zu vertreiben. Dasselbe gilt für regelmäßige Bewegung, wie Walken, Radfahren oder Yoga. Beim Sport setzen wir Glückshormone (Endorphine) frei, die Stresshormone (z.B. Cortisol) bekämpfen und unsere Stimmung heben. Bewegung hat zudem eine entspannende Wirkung auf das vegetative Nervensystem und kann neben unserem Schlaf auch die Regenerations- und Konzentrationsfähigkeit verbessern.

Diese Mittel zur Selbsthilfe haben ihre Grenzen. Wenn die innere Unruhe über einen längeren Zeitraum besteht, sich nicht bessert oder sich sogar verschlimmert, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.

Was tun Sie gegen innere Unruhe?

12 Tipps für ein Leben in der Balance

Es ist wichtig, den Körper in stressigen Phasen zu beruhigen. Mit unseren Tipps zur Selbsthilfe bei innerer Unruhe sind Sie entspannter im Alltag und können die Anspannung lösen.

Ist innere Unruhe gefährlich?

Ab und zu innerlich unruhig zu sein, ist vollkommen normal. Die innere Unruhe hält in der Regel nur so lange an, wie die belastende Situation dauert. Danach legt sie sich wieder. Häufig sind die Ursachen also harmlos. Doch wenn innere Unruhe als Dauerzustand vorherrscht, kann sie gefährlich werden. Ein Arztbesuch ist auch unvermeidlich, wenn Maßnahmen der Selbsthilfe nicht wirken oder, wenn weitere Beschwerden (wie Schmerzen im Brustkorb oder Herzrasen) die Nervosität begleiten. Behandeln Sie die ständige Anspannung im Körper dann nicht, kann diese ernsthafte Erkrankungen hervorrufen, wie Burnout oder Depressionen.

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